Putins Geiseln
Politische Gefangene des Kreml-Regime
Wer sind politische Gefangene?
Weder Mörder noch Räuber, weder Gauner noch Diebe, sondern Menschen, die staatlich verfolgt werden, nur weil sie ihre Meinung frei äußern und für ihre Positionen und Ideale einstehen: Solche Menschen gab es in der UdSSR, in der DDR und in vielen anderen Ländern. Unter ihnen: die legendären Liu Xiaobo, Nelson Mandela, Mahatma Gandhi, Akbar Gandschi, Andrej Sacharow, Václav Havel und Martin Luther King. Solche Menschen gibt es auch heute.
Politische Gefangene im heutigen Russland
Jeden Tag werden sie mehr. Wir erzählen nur einige Geschichten.
Klicken Sie auf einen Namen aus der Liste unten, um eine kurze Geschichte dieser Person zu erfahren
Warum werden sie Gewissensgefangene genannt?
Gewissensgefangene — Prisoners of Conscience — sind friedliche, schuldlose Menschen, die aufgrund ihrer politischen, religiösen oder akademischen Überzeugungen oder aber lediglich wegen ihrer kulturellen Zugehörigkeit, ihrer ethnischen Herkunft, ihrer Gender-Identität, ihrer sexuellen Orientierung oder ihres sozialen Status vom Staat ihrer Freiheit beraubt werden und entweder ins Gefängnis geworfen werden oder unter Hausarrest stehen.
Das Ausmaß der Repressionen
Darunter 394 Personen, die wegen ihrer Religion verfolgt werden
Seit Beginn der umfassenden Invasion der Ukraine haben die Besatzungsbehörden die politischen Gefangenen aus der Krim zu insgesamt über 1.300 Jahren Haft verurteilt
Einige von ihnen stehen unter Hausarrest, andere erhielten Bewährungsstrafen; manche konnten das Land verlassen
* Nach Angaben des Menschenrechtszentrums MEMORIAL vom März 2023 und des ukrainischen Außenministeriums vom Dezember 2022
Verfolgung aufgrund ihrer Ablehnung des Angriffskriegs
Repressionen und Druck auf Andersdenkende gab es in Russland schon zuvor. Doch zeitgleich mit dem umfassenden Einmarsch in die Ukraine haben die Behörden innere Repressionen in einem noch nie dagewesenen Ausmaß in Gang gesetzt. Im Folgenden sind die Zahlen allein für das Jahr 2022 aufgeführt:
* Nach Angaben von OVD-Info für den Zeitraum vom 1. Januar bis 14. Dezember 2022; Verfolgung auf Straßenkundgebungen (die a priori nicht genehmigt werden) und im Anschluss daran sowie wegen Internet-Postings oder Äußerungen in privaten Gesprächen etc.
Wer sind diese Menschen?
Sie rufen nicht zur Gewalt auf, sondern fordern öffentlich freie Wahlen oder nennen einen nicht deklarierten blutigen Angriffskrieg beim Namen. Dafür sperrt ein Staat, der sich nicht an die Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit hält, der weder die Rechte seiner Bürger*innen noch internationale Abkommen respektiert, seine mutigen und ehrlichen Kritiker*innen immer öfter ein. Aber diese Menschen sind keine Kriminellen. Sie werden aus politischen Gründen verfolgt und sind deshalb politische Gefangene.
Der verbrecherische Staat kann sie unter Berufung auf verbrecherische Gesetze — anhand derer er die Rede- und Versammlungsfreiheit aushebelt — verurteilen. Oder er kann unschuldige Menschen — sowohl solche, die der autoritären Regierung nicht genehm sind, als auch solche, die (scheinbar oder tatsächlich) bloß zufällig in die Hände der Schergen gefallen sind — mittels fabrizierter Anklagen als angebliche Hochverräter oder Terroristen verfolgen.
Wir erzählen von Gewissensgefangenen
- die sowohl in Russland als auch in den von Russland besetzten Gebieten der Ukraine aufgrund ihrer politischen Überzeugungen verfolgt werden
- die verfolgt werden, weil sie gegen den von Russland entfesselten Angriffskrieg sind
- die russische und/oder ukrainische Staatsbürger*innen sind
- die aufgrund ihrer ethnischen Herkunft oder kulturellen Identifikation in Verbindung mit ihren tatsächlichen oder vermeintlichen Überzeugungen leiden
- die (scheinbar) zufällig in die Repressionsmaschinerie eines verbrecherischen Staates geraten sind
Alle diese Menschen brauchen unsere Unterstützung!
Die bekanntesten unter ihnen, die weniger bekannten und all jene, über die wir kaum etwas oder sogar fast gar nichts wissen. Wir sollten sie kennen und uns an sie erinnern, über sie sprechen und Ihnen wenigstens mit unseren Briefen beistehen.
Von Sicherheitskräften erfundene Anklagen — unter Folter erpresste Geständnisse und Zeugenaussagen — korrupte Gerichte — Folterverhältnisse in Gefängnissen: Auf dieser Seite können wir nicht über alles ausführlich berichten. Wir können nicht die Geschichte jedes von der Russischen Föderation verfolgten Menschen im Detail darstellen. Über einige politische Gefangene wissen wir fast nichts, weil ihre Fälle als geheim eingestuft wurden. Wir wissen ebenfalls kaum etwas über diejenigen, die keine Verwandten haben und keine Unterstützung von außen erhalten. Manchmal kennen wir nur den Namen eines zu Unrecht verfolgten Menschen.
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